THW-BV Präsident Martin Gerster (MdB) eröffnete die 163. Sitzung am Mittag im Paul-Löbe-Haus und warf einen Blick auf die Projekte der vergangenen Monate. Viele konnten umgesetzt und angeschoben werden: Die Bundesvereinigung hat in diesem Jahr bisher Projekte auf Orts-, Landes-, Bundesebene und im Bereich der THW-Jugend mit einem Volumen von rund 600.000 EUR gefördert.
Ende Mai fand das erste Fußballspiel zwischen dem FC Bundestag gegen eine THW-Auswahl im Cantianstadion in Berlin statt. Im Anschluss kamen THW-Vertreterinnen und -Vertreter mit den Abgeordneten im Ortsverband Berlin Mitte ins Gespräch. Das Fußballspiel war gleichzeitig Startpunkt für eine neue Kooperation mit der BBBank. Sie spendete 5.000 Euro für die THW-Jugend BEBBST für Projekte mit Geflüchteten. THW-BV Vizepräsident Christian Herrmann konnte die Zusammenarbeit in der Zwischenzeit ausbauen. Im November spendet die BBBank 30.000 Euro an die Helfervereinigung Ahrweiler, um den vom Hochwasser betroffenen Ortsverband zu unterstützen. Außerdem wird es zukünftig Sonderangebote für alle THW-Helferinnen und -Helfer geben.
Die THW-Bundesvereinigung war im Mai 2022 auf der Interschutz in Hannover präsent. Vor Ort fand die Übergabe von zwei neuen hochmobilen und robusten HX-Neufahrzeuge der Firmen Rheinmetall MAN, MEILLER-Kipper und Freytag Karosseriebau statt. Die drei Firmen spendeten die beiden LKW an die THW-BV, diese hat sie an den Landesverband HERPSL und Landesverband NRW weitergegeben. Die Fahrzeuge werden in den Ortsverbänden Limburg in Hessen und Dülmen in Nordrhein-Westfalen in den Fachgruppen Räumen eingesetzt. Mit dieser Spende bedankten sich die drei Firmen für den Einsatz der 17.000 ehrenamtlichen THW-Einsatzkräfte nach dem Starkregen „Bernd“. THW-BV Vizepräsident Christian Herrmann nahm auf der Interschutz Kontakt zu weiteren Wirtschaftsfirmen auf. Jens Mast, Geschäftsführer von Mast Pumpen, konnte er überzeugen zwei neue Abwassertauchpumpen des Typs ATP 15 RL an die THW-Helfervereinigung Ahrweiler zu spenden. Die Übergabe fand am 27. September 2022 in der Liegenschaft statt.
Eine zukünftige Zusammenarbeit mit der Firma Haix konnte Christian Herrmann ebenfalls erreichen.
Die vergangenen Monate nutzte der Vorstand, um viele Landes- und Ortsverbände zu besuchen, um sich ein Bild vor Ort zu machen und relevante Themen mit ins politische Berlin zu nehmen. Martin Gerster steht im engen Austausch mit anderen Verbänden im Bevölkerungsschutz. Im November ist ein Treffen mit dem Deutschen Feuerwehrverband geplant, um sich bei wichtigen politischen Prozessen gemeinsam abzustimmen.
Das bundesweit auffälligste Projekt der vergangenen Monate war die „Danke-Kampagne“. Rund um den ersten Jahrestag der Flutkatastrophe 2021 Mitte Juli bedankte sich die THW-Bundesvereinigung bundesweit an 142 Standorten mit 4000 Großflächenplakaten und 1600 digitalen Werbefläche bei den THW-Helferinnen und -Helfern für ihren Einsatz nach der Flutkatastrophe 2021. Möglich war dieses Projekt durch eine Kooperation mit den beiden Außenwerbern WALL und STRÖER.
Was ist sonst noch geschehen? Die THW-Bundesvereinigung hat zusammen mit der THW Fahrzeug-News die Fachgruppen-Broschüre publiziert. Pünktlich zur Veranstaltung „MdB trifft THW – Das Frühstück“ konnte die Broschüre, die die einzelnen THW-Fachgruppen und deren Ausstattung vorstellt, an die Mitglieder des Deutschen Bundestages verteilt werden.
THW-BV Vizepräsident Christian Herrmann berichtete außerdem von der THW historischen Sammlung. Der THW-BV ist die Eingliederung gelungen und der Weg zu einem Museum ist geebnet. Das Rahmenkonzept – ein wichtiger Meilenstein – wurde Ende September an den Hessischen Museumsverband verschickt. Bernd Müller-Strauß unterstützt die THW historische Sammlung als Projektstelle seit Juni 2022.
Im Anschluss an den Bericht des Vorstandes der Bundesvereinigung übernahm THW-Präsident Gerd Friedsam das Wort. Er bedankte sich für die gelungene Veranstaltung „MdB trifft THW – Das Frühstück“. Ein voller Erfolg, denn viele Abgeordnete und auch die Fraktions- und Parteivorsitzenden folgten der Einladung zu der Traditionsveranstaltung. Friedsam berichtete weiter über Einsätze im In- und Ausland. Der Fokus Innen liegt noch immer auf Einsätzen rund um die Corona-Pandemie sowie der Unterstützung der Geflüchteten aus der Ukraine. Auch im Ausland dreht sich noch alles um die Unterstützung der Ukraine, verstärkt werden aber auch die Aktivitäten im Nahen Osten.
Bundessprecher Wolfgang Lindmüller berichtete über Neuigkeiten und Veränderungen im Bereich Ehrenamt: Wolfgang Lindmüller ist wiedergewählter Bundessprecher. Er wird vertreten von Matthias Neumann, Andre Stark und Bernd Springer. Wolfgang Lindmüller sprach dem Vorstand der THW-Bundesvereinigung ein großes Lob für die WebEx-Konferenz mit dem THW-BV Präsidenten und den Landessprechern zur Erklärung des Haushaltes aus. So funktioniert gute und transparente Kommunikation. Für die Zukunft sind regelmäßige Austauschformate dieser Form geplant.
Das Ehrenamt wünscht sich, das die Landesvereinigungen in den Ortsvereinen präsenter werden. Zum Schluss erwähnte Lindmüller: die Helferinnen und Helfer erwarten sehnsüchtig das Monopoly-Spiel, welches die THW-Bundesvereinigung entwickelt hat.
Bundesjugendleiter Ingo Henke schloss die Runde der Berichte aus der THW-Familie. Auch bei der Jugend wurde in den vergangenen Monaten gewählt: Ingo Henke wurde als Bundesjugendleiter bestätigt. Seine Vertretung übernehmen Annalena Di Carlo, Patrick Wiedemann und Gerold Stabel. Die Planungen für das Bundesjugendlager 2024 laufen. Im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg will die THW-Jugend in Zukunft mehr Wissen an Kinder und Jugendliche weitergeben.
Der zweite Schwerpunkt der Sitzung lag im Bereich des Rechts. Nach der Bundesversammlung 2021 hatte THW-BV Vizepräsidentin Andrea Lindholz (MdB) die Initiative zur Überarbeitung der Satzung übernommen. Sie konnte dafür die Unterstützung von Frank Schulze, Gründungsmitglied der THW-Bundesvereinigung, ehemaliger Bundessprecher und Rechtsanwalt mit dem Schwerpunkt Vereinsrecht gewinnen. Weiterhin war eine transparente Kommunikation und eine starke Beteiligung der Landes(helfer)vereinigungen ein wichtiger Baustein für die Vizepräsidentin. Die Erarbeitung der neuen Satzung machte auch die Anpassung der Schiedsgerichtsordnung, sowie die Erstellung einer Geschäftsordnung notwendig. Nach Abstimmungen im Vorstand, mit dem Finanzamt für Körperschaften sowie Videokonferenzen mit den Landes(helfer)vereinigungen war es nun soweit: Satzung, Schiedsgerichtordnung und Geschäftsordnung wurden einstimmig angenommen.
Zum Abschluss äußerten die Landesvereinigungen den Wunsch, sich unter dem Dach der Bundesvereinigung besser auszutauschen und zu vernetzen. Dazu wird die Geschäftsstelle ein Format entwerfen und bis zur nächsten Präsidiumssitzung eine erste Veranstaltung durchführen.
Berlin, 17. Oktober 2022