Die THW-Bundesvereinigung feiert in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen. Fünf Monate vor ihrer Gründung hatte im Dezember 1979 die Nato die Stationierung neuer atomarer Mittelstreckenraketen in Mitteleuropa beschlossen. Dies löste einen Proteststurm bisher unbekannten Ausmaßes gegen alles Militärische und gegen die Zivile Verteidigung aus. Allein im Bonner Hofgarten protestierten eine halbe Million Menschen gegen die westliche Nachrüstung. Das THW war genauso unpopulär wie die Bundeswehr und kein Mensch wettete auf eine positive Zukunft des THW.
Zehn Jahre später stand das THW wieder auf der Kippe. Mit der Öffnung der Berliner Mauer glaubten viele, jetzt werde der „ewige“ Frieden in Europa einziehen und damit der Zivilschutz entbehrlich. Genau sechs Tage später, am 15. November 1989, verabschiedete der Bundestag dennoch und gegen starke Widerstände das lange vorbereitete neue Katastrophenschutzergänzungsgesetz und das THW-Helferrechtsgesetz. Beide Gesetze sicherten die Existenz des THW.
Beide Klippen, 1979 und 1989, wurden mit Hilfe der THW-Bundesvereinigung umschifft.
Ohne die THW-Bundesvereinigung wären folgende Entscheidungen und Maßnahmen nicht durchzusetzen gewesen:
Andererseits war das THW nie krisenfrei. Das wird auch in Zukunft so sein. Unser Land braucht ein starkes THW. Dieses braucht eine starke THW-Bundesvereinigung. In diesem Sinne gratuliere ich der THW-Bundesvereinigung zum 40-jährigen Bestehen und wünsche ihr im Interesse des THW und unseres Landes eine erfolgreiche Zukunft.
Dr. h.c. Johannes Gerster
Ehrenpräsident der THW-Bundesvereinigung
Mainz, 17. März 2020