Neue Geschäftsführung und viele neue Projekte

Ergebnisse der 157. Präsidiumssitzung

Am Freitag, den 23. Oktober 2020 fand die 157. Präsidiumssitzung in Berlin statt. Entsprechend der Infektionsschutzverordnung wurde auf eine Präsenzveranstaltung verzichtet, und die Sitzung wurde das erste Mal in der Geschichte der THW-Bundesvereinigung online durchgeführt. Präsidiumsmitglieder aus 12 Landes(helfer)vereinigungen, THW-Präsident Gerd Friedsam und Bundesjugendleiter Ingo Henke nutzten diese Möglichkeit und schalteten sich um 17.00 Uhr per Computer und Web-Kamera dazu.

Die Tagesordnung war lang, es wurde viel diskutiert und vor allem viel entschieden.
Die wichtigsten Themen und Entscheidungen im Überblick:

Personal
Ab dem 1. November 2020 wird die Bundesgeschäftsstelle in Berlin von Oliver Pohland geleitet. Der neue Geschäftsführer wird zukünftig unterstützt von zwei neuen Kolleginnen Judith Schmidt (Bürosachbearbeiterin Grundsatz) und Asoll-Susann Langhammer (Bürosachbearbeiterin Büromanagement) sowie Thomas Schünemann und Swana Hoffmann, die bereits in der Bundesgeschäftsstelle arbeiten. Im nächsten Newsletter stellen wir alle drei neuen Gesichter ausführlicher vor.

Die drei neuen Kolleginnen und Kollegen v.l.n.r.
Judith Schmidt - Bürosachbearbeiterin Grundsatz; Oliver Pohland - Geschäftsführer; Asoll-Susann Langhammer - Bürosachbearbeiterin Büromanagement

Bericht vom Vorstand
Der aktuelle Regierungsentwurf zum Bundeshaushalt 2021 würdigt die Arbeit und den Einsatz der THW-Familie, das machte THW-BV Vizepräsident Martin Gerster, MdB deutlich. Es ist geplant die Mittel für das THW um zusätzliche 127 Mio. Euro zu erhöhen. Damit wurden innerhalb von acht Jahren die Haushaltsmittel von 214 Mio. Euro auf 441 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Die zusätzlichen Mittel werden unter anderem verwendet für: 

  • Erneuerung und Verjüngung der Fahrzeugflotte.
  • Baumaßnahmen sind bei 200 Liegenschaften geplant.
  • Die SB-Mittel werden um5,3 Mio. Euro auf 46,8 Mio. Euro erhöht.
  • Schaffung eines schnelleren Internets für die Regionalstellen und Ortsverbände.

In seinem Bericht begrüßte THW-BV Präsident Marian Wendt, MdB den frisch gewählten Vorsitzenden der Landeshelfervereinigung Hamburg e.V. Metin Hakverdi. Er folgt auf Johannes Kahrs, der als Ehrenvorsitzender der THW-Landeshelfervereinigung erhalten bleibt. Außerdem begrüßte der Präsident Werner Vogt als neuen Vizepräsidenten der Landeshelfervereinigung Rheinland-Pfalz. 
THW-BV Vizepräsident Christian Herrmann fasste in seinem Bericht die „Danke“-Kampagne in Zusammenarbeit mit WALL und Ströer zusammen. Über acht Wochen lang dankte die THW-BV mit 12 0000 Plakaten an 140 verschiedenen Standorten plus diversen TOP Bahnhöfe den THW-Kräften für den Einsatz in der Corona-Pandemie. Zusätzlich erschien die Kampagne auf ca. 2000 Videoscreens im ganzen Bundesgebiet. Das Deutsche Historische Museum in Berlin ist auf die Kampagne aufmerksam geworden und hat bereits sechs Motive in ihre Plakatsammlung zum Thema Corona aufgenommen.
THW-BV Vizepräsident Christian Herrmann konnte im Laufe des Jahres außerdem neue Wirtschaftskooperationen entwickeln. Neue Partner sind Endress, Miele, Dein Design und die Nürnberger Versicherung, die THW-Helferinnen und Helfern 10% Rabatt auf ihre Produkte gibt.
Im September wurde das zweite Seminar zur Videoproduktion mit dem Smartphone durchgeführt. Im November sollte das Berlin Seminar mit neuem Konzept starten, musste aber wegen steigender Infektionszahlen abgesagt werden. Im kommenden Jahr sind drei neue Berlin Seminare geplant, sofern die Rahmenbedingungen es zulassen.

Ehrenordnung und Förderrichtlinie
Die Arbeitsgruppe Ehrenordnung hat ihre Ergebnisse vorgestellt. In den vergangenen Monaten haben Markus Jaugitz (BW), Jeffry Morales (Bayern) und Christian Herrmann (Vizepräsident) die Ehrenordnung überarbeitet und aktualisiert. Zukünftig gibt es noch klarere Vorgaben für Auszeichnungen und detaillierte Auszeichnungsabläufe.
Parallel wurde, auf Wunsch des Präsidiums, die Förderrichtlinie von Vizepräsident Ralph Dunger überarbeitet.
Die Präsidiumsmitglieder haben nun bis Ende Januar 2021 Zeit ihre Anmerkungen in die Ehrenordnung sowie die Förderrichtlinie einfließen zu lassen, bevor beide Richtlinien auf der nächsten Präsidiumssitzung endgültig verabschiedet werden sollen.

Der Vorstand der THW-BV v.l.n.r
Präsident Marian Wendt, MdB; Vizepräsident Martin Gerster, MdB; Vizepräsident Ralph Dunger
und Vizepräsident Christian Herrmann.
Aufgrund der Infektionsschutzverordnung musste Abstand gehalten werden.

Förderungen
Dem Präsidium lagen ingesamt 21 Förderanträge für Projekte aus verschiedenen Ortsverbänden, Helfervereinen und der THW-Jugend vor. Diese wurden mit einem Fördervolumen von gesamt ca. 250 000 Euro genehmigt.

So wurde dem Förderantrag „Digitalisierung des Archivs“ der THW-historischen Sammlung zugestimmt. Stück für Stück werden alle archivierten Auslandsakten digitalisiert, in einer Onlinedatenbank zusammengestellt und mit einer Schlagwortsuche versehen. Auf diese Weise wird das historische Erbe des THW digital erfasst, und Fragen zu THW-Einsätzen können in Zukunft einfach und unkompliziert digital beantworten werden.

Ein weiteres Leuchtturmprojekt kommt aus dem Ortsverband Berlin Tempelhof-Schöneberg. Die Fachgruppe Schwere Bergung bemüht sich um ein möglichst realistisches Training der Einsatzkräfte mit realistischer Härte in realen Schadenselementen, um die Sicherheit im Einsatz immer weiter zu erhöhen. Hierzu gehören ganz besonders Erprobungen von technischen, taktischen und methodischen Innovationen. Dafür möchte die FGr SB Tests der Eignung von Personenschutznetzen für die Sicherung von Trümmern durchführen. Es soll testweise ein Ausstattungssatz „technisches Vordringen und Befreien“ auf Grundlage von Rucksäcken erstellt werden.
Diese Erprobungen werden mit einem Bericht abgeschlossen, welcher auch der Facharbeitsgemeinschaft Bergung und der THW-Leitung zugestellt wird.

Die Idee zum dritten Förderprojekt stammt von der THW-Jugend Baden-Württemberg e.V.
Ihr Projekt „SignOderNichtSign“ läuft seit dem 1. September 2020 und wird bis zum 31. Oktober 2021 fortgesetzt. Die THW-Jugend möchte ein „DigitalSignage“  - eine digitale Beschilderung digitaler Medieninhalten über z.B. elektronische Plakate oder elektronische Verkehsschilder einführen, um die derzeit vorwiegend analogen Strukturen um ein digitales Info-System zu ergänzen. Es wird dafür ein Modellversuch mit 200 Jugendlichen gestartet. Das Projekt wird von Kindern und Jugendlichen für Kinder und Jugendliche durchgeführt werden.
Bemerkenswert ist, dass die THW-Jugend BW sich bei diesem Projekt viele Partner gesucht und dadurch einen sehr hohen Eigen- sowie Drittmittelanteil organisiert hat. 

 

Berlin, 24. Oktober 2020