Erstes THW-Logistikzentrum nimmt Betrieb auf.

THW-BV Präsident Martin Gerster, MdB, besucht das THW-Logistikzentrum Süd in Ulm, Oberschwaben.

Das erste von vier THW-Logistikzentren hat den Betrieb aufgenommen. Der Präsident der THW-Bundesvereinigung e.V. Martin Gerster, MdB, und die Vizepräsidentin der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, Sabine Lackner, machen sich ein erstes Bild vom neuen Logistikzentrum in Ulm. Ziel der neuen Zentren ist eine schnellere und bessere Versorgung mit Schutzmaterialien und Hilfsausstattung im Krisen- oder Katastrophenfall.

Über 30.600 Quadratmeter stehen im neuen THW-Logistikzentrum Ulm bereit. Dies entspricht mehr als vier Fußballfeldern Lager- und Bürofläche. Auf fünf Ebenen werden hier in Zukunft Artikel der Nationalen Reserve Gesundheitsschutz (NRGS), ergänzende Zivilschutz-Ausstattung, THW-Ausstattung sowie Hilfsgüterausstattung für Auslandeinsätze gelagert.

"Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags hat als Konsequenz aus dem Mangel an Hilfsprodukten zu Beginn der Pandemie beschlossen, bundesweit vier große Logistikzentren zur Krisenvorsorge aufzubauen. In einem ersten Schritt sind vom Bundestag 40 Mio. Euro dafür zur Verfügung gestellt worden. Das THW ist mit seinen 668 Ortsverbänden und seinen Regionalstellen flächendeckend in Deutschland aufgestellt. Nicht zuletzt in der Pandemie hat das THW bewiesen, über welche ausgezeichneten logistischen Fähigkeiten es verfügt. Gründe, die für uns ausschlaggebend waren, den Betrieb der neuen Logistikzentren dem Technischen Hilfswerk anzuvertrauen," erklärt THW-BV Präsident Martin Gerster, MdB,
bei seinem Rundgang durch das Lager.

THW-Vizepräsidentin Sabine Lackner führte weiter aus: „Die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Kräfte des THW haben sich in der Corona-Pandemie, bei der Unwetterkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sowie bei vielen anderen Gelegenheiten als zuverlässige Partner für Bund und Länder im Bereich der Krisenlogistik gezeigt. Wir sind stolz darauf, dass dem THW der Aufbau und Betrieb der neuen Logistikzentren anvertraut wurde.“   

Sabine Lackner, THW-Vizepräsidentin und THW-BV Präsident Martin Gerster, MdB, verschaffen sich einen ersten Eindruck vom neuen Logistikzentrum in Ulm.
Foto: THW / Peter Buß
Vier neue THW-Logistikzentren werden im Norden, Süden, Osten und Westen Deutschlands entstehen. Vom Bundestag wurden dafür in einem ersten Schritt 40 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Foto: THW / Peter Buß

Von den ersten Lieferungen und den neu zu etablierenden Abläufen im Logistikzentrum überzeugten sich Martin Gerster und Sabine Lackner vor Ort. Gelagert werden in Ulm dezentrale Reserven an Schutzmaterialien, die im Katastrophenfall oder in Notsituationen zeitnah zur Verfügung stehen. Außerdem wurden die ersten Hilfsgüter für Auslandseinsätze aus dem Dauerlogistikzentrum Hilden nach Ulm verlegt. Darüber hinaus hat das Technische Hilfswerk Ende 2021 mit dem Bundesministerium für Gesundheit eine Vereinbarung zur Einlagerung von Artikeln der „Nationalen Reserve Gesundheitsschutz“ (NRGS) geschlossen. Seit dem 31. Januar 2022 wird Ulm mit Materialien wie Einmalhandschuhe, Schutzanzüge oder Mund-Nasenschutz beliefert. Im Bedarfsfall können damit Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen unterstützt werden.

Der THW-Landesbeauftragte für Baden-Württemberg, Dietmar Löffler, sagte: „Der Standort hier in Ulm bietet mit fast 20.000 Palettenstellplätzen und zusätzlichen Außenflächen ausreichend Platz für eine umfangreiche Krisenlogistik. Im Einsatzfall können wir dabei nicht nur auf hauptamtliches Personal setzen, sondern auch auf die qualifizierte Unterstützung zahlreicher ehrenamtlicher Einsatzkräfte aus den THW-Ortsverbänden in der Region.“

An vier Standorten in Deutschland sollen in Zukunft wichtige Vorräte gelagert werden. Geeignete Flächen zu finden ist zeitaufwändig. Um mit dem Programm zügig zu starten, wurden vorerst temporäre Standortlösungen gefunden. So soll das THW-Logistikzentrum Süd später dauerhaft in Biberach a. d. R. angesiedelt werden. Das Logistikzentrum West in Elsenfeld, Bayern, wird den Betrieb in ca. acht bis zehn Wochen aufnehmen. Der finale Standort soll sich später im nahe gelegenen Aschaffenburg befinden. Das Logistikzentrum Ost in Grammetal (Nohra), Thüringen, startet in ca. drei Monaten. Zukünftig soll das Logistikzentrum im 100 km entfernten Altenburg dauerhaft etabliert werden. Das nördlichste Logistikzentrum wird in Westerstede in Niedersachsen angesiedelt. Wann es in Betrieb genommen wird, ist noch offen.

Die Inbetriebnahme des ersten THW-Logistikzentrums ist ein wichtiger Schritt einer umfassenden und flächendeckenden Vorsorgestrategie im Bevölkerungsschutz.

Ulm, 25.Februar 2022.

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