Der neue Vorstand der THW-Bundesvereinigung und der THW-Präsident sowie die THW-Vizepräsidentin trafen sich heute in Bonn, um sich über die zukünftige Ausrichtung des Bevölkerungsschutzes auszutauschen und über Schwerpunkthemen und Ziele der THW-BV und der Bundesanstalt THW zu sprechen.
Die Zukunft des Bevölkerungsschutzes
Intensives Austauschtreffen zwischen THW-BV und der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW)
Es standen viele Themen auf der Agenda für das heutige Treffen. THW-BV Präsident Martin Gerster (MdB) sowie THW-BV Vizepräsidentin Andrea Lindholz (MdB) und die beiden THW-BV Vizepräsidenten Ralph Dunger und Christian Herrmann freuten sich über den herzlichen Empfang durch THW-Präsident Gerd Friedsam und THW-Vizepräsidentin Sabine Lackner.
Das Treffen begann mit einem Lagevortrag zum Einsatz in der Ukraine. Bereits über 15.803 Helfertage sind für den Ukraine-Einsatz zusammengekommen. Die Einsatzkräfte machen in erster Linie Hilfsgüter transportbereit, errichten Notunterkünfte, richten Ver- und Entsorgungsnetze ein und beraten lokale Krisenstäbe. Ankunftszentren (Behelfsunterkünfte) werden zurückgebaut und durch feste Unterkünfte ersetzt. Die neuen Logistikzentren (LogZ) sind in den aktuellen Einsatz auch eingebunden. So lieferte das LogZ Ulm Anfang April 200 Feldbetten an den belgischen Partner. Insgesamt wurden bereits 21 Hilfsgüterlieferungen nach Polen, in die Republik Moldau, Tschechien und in die Ukraine abgeschlossen. Weitere Lieferungen sind unterwegs. Aus 311 Ortsverbänden stammen die Helferinnen und Helfer, die bislang im Einsatz gewesen sind. Über 104.000 Einsatzstunden haben sie bisher geleistet – parallel zum weiterhin hohen Einsatzaufkommen aufgrund der Corona-Lage.
Im Anschluss ging es um die Schwerpunkte der Bundesanstalt. Die Corona-Pandemie sowie der Ukraine-Krieg rücken neue Erfordernisse in den Mittelpunkt. Nach zwei Jahrzehnten soll der Zivilschutz wieder mehr in den Fokus gestellt werden. Als Zivilschutzorganisation des Bundes ist das THW darauf ausgerichtet, die Aufrechterhaltung der Staats- und Regierungsfunktion zu unterstützen und der betroffenen Bevölkerung zu helfen. Darüber hinaus leistet das THW technische Unterstützung lebenswichtiger KRITIS-Infrastrukturen im Spannungs- und Verteidigungsfall. Dazu gehört u.a. Verkehrswege herzustellen, Maßnahmen zur Notversorgung zu ergreifen und Notinfrastrukturen herzustellen. Künftig soll das THW auch Cyberhilfe leisten. Es ist gewünscht, die in 2021 errichteten vier THW-Logistikzentren auf acht zu erweitern. Um die Bevölkerung im Zivilschutz vor Engpässen oder Totalausfällen in der Versorgung zu schützen, soll das THW seine Fähigkeiten bei KRITIS-Ausfall erweitern. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Notstromerzeugung. Ergänzend erweitert das THW seine Fähigkeiten zur Trinkwasseraufbereitung und -verteilung, Ölschadensbekämpfung sowie Brückenbau.