Galaabend: 40 + 1 Jahre

Am 5. November 2021 feierte die THW-Bundesvereinigung zusammen mit prominenten Vertreterinnen und Vertretern aus Bundes- und Landespolitik sowie den großen deutschen Bevölkerungsschutzbehörden, Hilfsorganisationen und dem THW ihren 41. Geburtstag.

Um 18:45 Uhr eröffnete die THW Bigband aus Viernheim mit der Titelmusik von Rocky 1 „Gonna fly now“ den Galaabend. Die Festveranstaltung musste coronabedingt um ein Jahr verschoben werden, so wurde aus einem runden Jubiläum kurzerhand ein „40+1 Jahre“ Festabend.

Nach der Begrüßung durch Moderatorin Janina Tiedemann übergab diese das Wort an Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner. Nicht nur von ihr gab es Glückwünsche zum Jubiläum und lobende Worte für das THW und dessen Helferinnen und Helfer. Auch Stephan Mayer (MdB), der als Parlamentarischer Staatssekretär kurzfristig Bundesinnenminister Horst Seehofer vertrat, sowie Herbert Reul, Innenminister NRW, drückten ihre Anerkennung aus. Diese galt sowohl den THW-Kräften als auch der Bundesvereinigung selbst, welche das THW und das Ehrenamt in über 40 Jahren tatkräftig unterstützt.

Ein kurzer Film gab einen historischen Rückblick zu den Erfolgen und Herausforderungen der vergangenen vier Jahrzehnte. Anfang der 1990er Jahre setzte sich der damalige THW-BV Präsident Johannes Gerster zusammen mit seinen Mitstreitern maßgeblich für den Erhalt des THW ein. Weitere Erfolge sind beispielsweise die Verselbstständigung des THW, das THW-Helferrechtsgesetz, der stetige Aufwuchs der Haushaltsmittel und damit eine Verbesserung der technischen Ausstattung sowie der Liegenschaften.

 

In einer Diskussionsrunde mit THW-Präsident Gerd Friedsam, dem designierten THW-BV Präsidenten Martin Gerster (MdB) und Sebastian Schuster, Landrat Rhein-Sieg-Kreis wurden die zukünftigen Aufgaben und Herausforderungen des THW und der THW-BV besprochen. Die THW-BV hat in den vergangenen 41 Jahren viel erreicht, aber für die Zukunft bleibt noch viel zu tun. So müssen alle neuen Abgeordneten des Bundestages zeitnah über die Leistungen und die Aufgabenfelder des THW informiert werden. Gleichzeitig sollte sich die Politik Gedanken darüber machen, wie man das Ehrenamt langfristig motivieren kann. Denn - darin waren sich alle Diskutanten einig - die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sind die tragende Säule des Katastrophenschutzes in Deutschland.

Siglinde Schneider-Fuchs war gerührt von der Grußbotschaft von Dr. Wolfgang Schäuble sowie der Laudation von THW-BV Vizepräsident Christian Herrmann.
Foto: THW/ Yann Walsdorf
Siglinde Schneider-Fuchs erhielt minutenlange Stehende Ovationen. Foto: THW / Yann Walsdorf

 

Höhepunkt des Abends war die Ehrung von Siglinde Schneider-Fuchs. THW-BV Vizepräsident Christian Herrmann verlieh der „Grand Dame des THW“ die höchste Ehrung der Bundesvereinigung: Die Ehrrennadel in Gold. Zuvor zollte sogar Dr. Wolfgang Schäuble, MdB und Bundestagspräsident a.D., in einer persönlichen Video-Grußbotschaft seinen Respekt für ihre unermüdliche Arbeit um das THW.
Seit 60 Jahren engagiert sich Siglinde Schneider-Fuchs für den THW-Gedanken. Ende der 80er Jahre erkannte sie die Notwendigkeit einer Bundesvereinigung und unterstütze diese fortan als Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit. Siglinde Schneider-Fuchs entwickelte die Ideenwettbewerbe, rückte mit der Ehrenplakette „Dank und Anerkennung“ die Arbeitgeber in den Fokus und sorgte mit ihrer Hartnäckigkeit und ihren offenen Worten oft für ein Umdenken in der Politik im Umgang mit dem THW.
Treu den Worten ihres Vaters versprach sie, solange sie könne, weiterzumachen. Denn beider Grundsatz lautet „Mach, was zu machen ist. Verlang’s nicht von andern.“  

 

Zum Abschluss des Festaktes verabschiedete sich Marian Wendt, denn es war sein letzter Abend als Präsident der THW-Bundesvereinigung. Sein Herzenswunsch für die Zukunft des THW: Die Vernetzung der Sicherheitsbehörden. Behörden und ehrenamtlicher Bevölkerungsschutz dürften sich nicht als Gegner, sondern als gemeinsame Kämpfer sehen.

Moderatorin Janina Tiedemann und Marian Wendt führten durch den Festakt.
Foto: THW/ Yann Walsdorf
In seiner Festrede gedachten Marian Wendt und alle Gäste Johannes Gerster. Der Ehrenpräsident der THW-Bundesvereinigung ist am 21. August 2021 verstorben.
Foto: THW/ Yann Walsdorf

 

Der Festakt endete mit einer Bigband-Version von „We are family“.  Ein wichtiges Symbol, denn die THW-Bundesvereinigung feierte nicht nur die THW Familie, sondern auch den gemeinsamen Gedanken aller Einsatz- und Hilfsorganisationen zum Helfen in der Not. Die Corona Pandemie und der Starkregeneinsatz im Ahrtal haben gezeigt, dass der Bevölkerungsschutz in Deutschland nur erfolgreich sein kann, wenn alle zusammenarbeiten. 

 

Bonn, 6. November 2021

Text: Andrea Götz & Swana Hoffmann

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