Eine starke THW-BV.

Die THW-Bundesvereinigung feiert in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen. Fünf Monate vor ihrer Gründung hatte im Dezember 1979 die Nato die Stationierung neuer atomarer Mittelstreckenraketen in Mitteleuropa beschlossen. Dies löste einen Proteststurm bisher unbekannten Ausmaßes gegen alles Militärische und gegen die Zivile Verteidigung aus. Allein im Bonner Hofgarten protestierten eine halbe Million Menschen gegen die westliche Nachrüstung. Das THW war genauso unpopulär wie die Bundeswehr und kein Mensch wettete auf eine positive Zukunft des THW.

Johannes Gerster auf Werbetour in der Gründungsphase der THW-Bundesvereinigung 1981.

Foto: THW-Archiv
Das neue Präsidium der THW-Helfervereinigung 1989: v.l. Rolf Trodler, Beisitzer; Paul-Josef Wilmes, Jugend; Hans-Joachim Wiegand, Vizepräsident; Johannes Gerster, MdB, Präsident; Peter Weiler, Schatzmeister; Horst Frentrup, Vizepräsident; Otto Reschke, MdB, Beisitzer.
Foto: THW-Archiv

Zehn Jahre später stand das THW wieder auf der Kippe. Mit der Öffnung der Berliner Mauer glaubten viele, jetzt werde der „ewige“ Frieden in Europa einziehen und damit der Zivilschutz entbehrlich. Genau sechs Tage später, am 15. November 1989, verabschiedete der Bundestag dennoch und gegen starke Widerstände das lange vorbereitete neue Katastrophenschutzergänzungsgesetz und das THW-Helferrechtsgesetz. Beide Gesetze sicherten die Existenz des THW. 
Beide Klippen, 1979 und 1989, wurden mit Hilfe der THW-Bundesvereinigung umschifft. 

Festakt aus Anlass des 40jährigen Bestehens des THW in der Stadthalle Bad-Goedesberg, 5. Oktober 1990. v.l.: DRK-Präsident zu Sayn-Wittgenstein, DFV-Präsident Bürger, Johannes Gerster, MdB, MinDirig Beyer; 3. Reihe rechts Dr. Ammermüller.
Foto: THW-Archiv
Johann Gerster, Ehrenpräsident der THW-Bundesvereinigung.
Foto: Daniel Schriek/ THW

Ohne die THW-Bundesvereinigung wären folgende Entscheidungen und Maßnahmen nicht durchzusetzen gewesen:

  • Das THW bekam seine eigene Rechtsgrundlage.
  • Das THW wurde eine eigenständige Bundesoberbehörde.
  • Das THW wurde nach der Wiedervereinigung in den neuen Bundesländern aufgebaut.
  • Das THW wurde zunehmend bei Katastrophen im In- und Ausland eingesetzt.
  • Die finanzielle Ausstattung des THW wurde Jahr für Jahr aufgebessert.
  • Das THW bekam einen eigenen, starken Jugendverband und Möglichkeiten zur Eigenwerbung bei der Jugend.
  • Das THW wurde durch professionelle Öffentlichkeitsarbeit populär.

Andererseits war das THW nie krisenfrei. Das wird auch in Zukunft so sein. Unser Land braucht ein starkes THW. Dieses braucht eine starke THW-Bundesvereinigung. In diesem Sinne gratuliere ich der THW-Bundesvereinigung zum 40-jährigen Bestehen und wünsche ihr im Interesse des THW und unseres Landes eine erfolgreiche Zukunft.

Dr. h.c. Johannes Gerster
Ehrenpräsident der THW-Bundesvereinigung

 

Mainz, 17. März 2020

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